Wer hat deutschland nach dem 2 weltkrieg wieder aufgebaut: Zwei deutsche Staaten als Folge des Kalten Krieges

Noch verwirrender ist die allgemeine Frage, wie ein neuer deutscher Staat aus den besetzten Zonen hervorgehen sollte. Die eskalierenden politischen Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion markieren den Beginn des Kalten Krieges. Hinzu kam, dass das Wirtschaftswachstum in den Besatzungszonen weiterhin unterschiedlich war. Die Gründung der Bizone unter britischer und US-amerikanischer Führung sowie der Marshallplan belebten die westdeutsche Wirtschaft. Im Gegensatz dazu beharrte die Sowjetunion weiterhin auf der Demontage um der Wiedergutmachung willen. Die Währungsreform vom 20. Juni 1948, die gegen den Willen der Sowjets auch für den Westteil Berlins gelten sollte, gipfelte in der Berlin-Blockade von 1948. Die Teilung Deutschlands – und damit die Schaffung zweier deutscher Staaten – wird immer wahrscheinlicher.

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Frauen in den Trümmern werden häufig auf Fotos abgebildet.

Nach den Ergebnissen der Dissertation von Leonie Treber war der Einsatz von Frauen in der Trümmerräumung zudem räumlich und zeitlich sehr begrenzt. Nur 0,3 Prozent der Frauen waren in der britischen Zone stationiert. In Frankfurt am Main war der Zivildienst auf zwei achtstündige Tage alle zwei Jahre beschränkt. Dies bedeutete, dass sie ihre Bürgerpflicht erfüllt hatten und nicht mehr für die Reinigung von Schutt zuständig waren. In Nürnberg und Freiburg war die Situation ähnlich.

Übrigens hat niemand gerne an diesem Projekt gearbeitet. Nicht nur, weil es sehr schwierig und gefährlich war, sondern auch, weil es extrem hart und gefährlich war.

Meine These ist, dass die Trümmerbeseitigung eine hochgradig stigmatisierte Tätigkeit war, die als “Strafarbeit” bezeichnet wurde, nicht nur, weil in der NS-Zeit Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge dazu eingezogen wurden, sondern auch, weil die deutschen Stadtverwaltungen und die alliierten Besatzungsmächte dieses System der Trümmerbeseitigung als Strafarbeit nach dem Krieg nahtlos übernommen haben. Frauen verrichteten diese Arbeit, um ihre Lebensmittelkarten aufzubessern, und in manchen Fällen auch nur, um zu leben.

“In den mir bekannten Filmsequenzen findet sich auch keine einzige Frau, die sich den Schweiß von der Stirn wischt.” “Aber das war nicht das Selbstbild der Frauen, das war das Bild, das die Medien geschaffen haben, um einerseits die Strafarbeit in eine ehrenwerte Arbeit umzudeuten, um den Frauen einen Grund zu geben, diese Arbeit zu machen und einen dezidiert männlichen Beruf auch für Frauen attraktiv zu machen, und um andererseits mit der Trümmerfrau ein Vorbild zu schaffen, das dafür steht, dass das eine ehrenwerte Arbeit ist.” Der Mythos der Trümmerfrau wurde als Vorbild für alle Frauen präsentiert, die in der DDR einen Männerberuf erlernen wollten. 

Achim Westholt zitiert aus der Neuen Berliner Illustrierten vom August 1952, einer auflagenstarken Wochenzeitschrift der DDR: “Zu den Walzern des Platzkonzerts schwingen die Trümmersteine fast allein dem Trümmerexpress entgegen.” Dies ist eine durch und durch ideologische Darstellung der Wirklichkeit. 52 versetzt uns in der DDR immerhin in eine spätere Zeit, in der bestimmte Dinge schon erledigt waren, aber ich glaube, das ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man das beschönigen kann.” 

In der Bundesrepublik hingegen gehört die Trümmerfrau kurz nach dem Krieg der Vergangenheit an: eine Frau, die harte Männerarbeit verrichtet, passt hier nicht in das traditionelle Frauenbild der 1950er Jahre.

“Bis in die 1980er Jahre fehlte die Trümmerfrau fast völlig in der Erinnerungskultur der BRD. In den 1960er und 1970er Jahren geriet die Trümmerfrau weitgehend in Vergessenheit, und erst in den 1980er Jahren, im Zuge der Rentendebatten um das so genannte Babyjahr und die Frauengeschichtsschreibung, wurden die Erinnerungen der Westberliner Frauen mit dieser bereits in den 1940er Jahren gefüllten Bedeutung adaptiert und zu einem Generationenkonzept umgebaut.”

Wer hat deutschland nach dem 2 weltkrieg wieder aufgebaut: Frauen keineswegs ihre Leistung absprechen

Die Kohl-Regierung führte 1986 das Babyjahr ein, und seither wird Müttern das erste Lebensjahr ihres Kindes auf ihre Rente angerechnet. Frauen, die vor 1921 geboren wurden, sollten von dieser Regelung ausgenommen werden. Zwei Frauen reichten beim Bundesgerichtshof eine Klage gegen diese Regelung ein. Sie verloren den Prozess, aber die Entscheidung wurde Anfang der 1990er Jahre als “Trümmerfrauenurteil” in das Gesetz aufgenommen. In der Folge dieser Debatte wurde es in den Medien verstärkt. Gleichzeitig haben sich die Frauen in der Frauengeschichte mit der Generation ihrer Mütter und Großeltern auseinandergesetzt. In der Zeit des Nationalsozialismus konzentrierte sich ein Strang der Frauengeschichte ausschließlich auf die Frau als Opfer. Leonie Treber kann diese Darstellung nicht teilen.

“Entmythologisieren, sicher, aber die Gesamtleistung der Frauen, die dazu gezwungen waren, um zu leben, teilweise höhere Bezugsscheine zu bekommen.” Leonie Treber stellt lediglich klar: Frauen waren bei der Trümmerräumung in der Minderheit, sie waren nur lokal vertreten, vor allem in Berlin und in der sowjetischen Besatzungszone. Und sie haben die Trümmer nicht frei und freiwillig beseitigt.

“Es ist schwierig, wenn man heute von Trümmerfrauen spricht und ihnen pauschal eine Leistung für das Wirtschaftswunder zuschreibt, denn das ist einfach viel zu einfach und wird weder den Frauen gerecht, die diese Arbeit unter sehr widrigen Umständen in einem kleinen Teil Deutschlands geleistet haben, noch wird es der ganzen Diskussion gerecht.” Außerdem könnte Sie das hier interessieren.

Wiederaufbau Deutschlands mit finanzieller Hilfe der Alliierten

Zwei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der amerikanische Politiker George C. Marshall (geb. 1880 +1959) zum Namensgeber eines außergewöhnlichen wirtschaftlichen Wiederaufbauplans für Europa. Seit 2012 steht eine Büste des Friedensnobelpreisträgers in der KfW in Frankfurt.

Am 5. Juni 1947 stellte US-Außenminister George C. Marshall einen Plan für den wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas vor. Das “European Recovery Program” (ERP) beschleunigte den Wiederaufbau Deutschlands und Westeuropas erheblich. Doch nicht nur aufgrund seiner offensichtlichen Erfolge, sondern auch durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit wurde der Marshallplan zu einem Mythos, der zum Wirtschaftswunder in Deutschland beigetragen haben soll. Die Gastarbeiter wurden in der Nachkriegszeit ausgenutzt

Wer hat deutschland nach dem 2 weltkrieg wieder aufgebaut: Marshallplan “außen” und “innen”

Doch wie wurde der Marshallplan umgesetzt? Die Alliierten beabsichtigten, den Wiederaufbau Europas durch die Bereitstellung von Nahrungsmitteln, Rohstoffen und materiellen Gütern in Milliardenhöhe offensiv zu beschleunigen. Dieser “äußere” Marshallplan wurde durch einen “inneren” Marshallplan ergänzt, der zunächst einen nachhaltigen Erfolg ermöglichte. Dies lag daran, dass die Materialien nicht als Geschenke betrachtet wurden, sondern gekauft werden mussten. Die Kaufpreiszahlungen für diese Importe sollten als “Gegenwert” für die über die KfW getätigten Investitionen verwendet werden.

Es dauerte einige Zeit, bis die ersten Gegenwertmittel über entsprechende Importe, die durch den externen Marshallplan finanziert wurden, zusammenkamen. Ende 1949 trafen die ersten Mittel bei der KfW ein, so dass der innere Marshallplan, d.h. die Investitionsfinanzierung durch die KfW aus diesen Gegenwertmitteln, Anfang 1950 beginnen konnte. Bis Ende 1953 sammelte die KfW in verschiedenen Tranchen rund 1,89 Milliarden Euro (3,7 Milliarden DM) für die Erstfinanzierung der deutschen Wirtschaft.

Wer hat deutschland nach dem 2 weltkrieg wieder aufgebaut: Die wirtschaftliche Prosperität sorgte für ein neues Selbstvertrauen.

Schon zu diesem Zeitpunkt kursierten Gerüchte über ein deutsches “Wirtschaftswunder”. Nach den Totalverlusten des Zweiten Weltkriegs brachte die wirtschaftliche Prosperität auch ein neues Selbstbewusstsein hervor. Der Einzelne besann sich auf sein früheres Selbst und schrieb seinen Erfolg vor allem dem eigenen Fleiß und der eigenen Tüchtigkeit zu. Ein zweifelhaftes Urteil, das suggerierte, dass Menschen, die im Vergleich zu einem selbst weniger Glück hatten, einfach nicht fleißig genug waren.

Auch andere Nationen haben “Wirtschaftswunder” erlebt.

Von großer Bedeutung war jedoch die Tatsache, dass die Vereinigten Staaten – anders als nach dem Ersten Weltkrieg – in Europa aktiv blieben. Das sorgte für politische Stabilität, was dem wirtschaftlichen Aufschwung zugute kam. “Darüber hinaus hat der Marshallplan die westeuropäische Wirtschaft aktiv unterstützt”, so Schlemmer weiter. “Gleichzeitig unterstützten sie die europäische Integration und die Beseitigung wirtschaftlicher Hindernisse.” Auch andere europäische Länder erlebten ihr “Wirtschaftswunder” als Folge ähnlicher weltweiter Ereignisse. In Spanien, Frankreich, Italien und Österreich zum Beispiel stieg das Bruttosozialprodukt in einem vergleichbaren Tempo wie in der Bundesrepublik. Dies war eine historisch beispiellose Periode kontinuierlichen Wohlstands, die bis zum “Ölpreisschock” von 1973 anhielt.

Wer hat deutschland nach dem 2 weltkrieg wieder aufgebaut: Die deutsche Industrie hatte den Krieg bemerkenswert gut überstanden.

Das unerwartete Nachkriegswachstum in der Bundesrepublik zeigte jedoch, dass Deutschland nicht annähernd so schwer beschädigt worden war, wie die Bilder der Trümmerlandschaften der Städte vermuten ließen. “In Wirklichkeit sind die industriellen Ressourcen in bemerkenswertem Maße erhalten geblieben”, fügt Schlemmer hinzu. Trotz der Zerstörungen, die nach Kriegsende stattfanden, bildeten sie den Kern für den anschließenden wirtschaftlichen Aufschwung.

Die Kriegswirtschaft der Nazis profitierte von einem erheblich erweiterten Produktionssystem. Ermöglicht wurde dies durch Millionen von Zwangsarbeitern, die unter teilweise brutalen Bedingungen im Deutschen Reich schuften mussten. Insofern hatten diese Menschen bereits ungewollt dazu beigetragen, dass es den Deutschen nach dem Verlust bald wesentlich besser ging. Die Türken wurden im zweiten Weltkrieg von dem Land ausgenutzt.

Mit dem wachsenden Stolz wuchs auch der Drang zum Vergessen.

Eine andere Gruppe hingegen trug aus freien Stücken zum deutschen Wirtschaftswunder bei. Als Mitte der 1950er und vor allem in den 1960er Jahren die Arbeitskräfte knapp wurden, setzte ein Zustrom von “Gastarbeitern” ein. Nicht zuletzt dank der Hilfe dieser internationalen Arbeitskräfte blieb der Wirtschaftsaufschwung nicht aus.